Montag, 24. Februar 2014

Was ist die Steigerung eines Bücherwurms?

Seit ich als Spätzünder mit sieben Jahren begriffen habe, dass Lesen doch ganz nützlich sein kann, hat mich die Leidenschaft nach dem geschriebenen Wort nicht mehr losgelassen.

Das hat mein Grundschullehrer schmerzlich erfahren, als ich ihn mit seitenlangen Aufsätzen quälte. Aufsätze zu schreiben war für mich grundsätzlich eine Belohnung. Zum Glück hatte er genügend Zeit für meine Kuriositäten, denn ich besuchte die Grundschule in Neubrunn und war alleine in meiner Alterstufe. Pro Klasse hatte es zwischen einem und drei Schüler. Damals fand ich das nicht so gäbig, aber eigentlich war es doch eine komfortable Situation.

Mit 12 Jahren habe ich dann husch, husch unsere Schulbibliothek umorganisiert und strukturiert. Organisationstalent gehörte damals schon zu meinen Stärken. ;-)


So verwundert es eigentlich nicht, dass ich irgendwann in einer Buchhandlung arbeitetet. Bücher sind meine treuen Wegbegleiter. Unterhalter in langen Nächten, Tröster in schwierigen Situationen, Nachschlagewerke für meinen unbändigen Wissensdurst. 

Darum freue ich mich heute umso mehr, dass ich nun auf meiner Seite nicht mehr nur Büchertipps geben kann, sondern die Bücher auch über mich bezogen werden können. Ihr findet da nur Werke, die ich selber gelesen und leichten Herzens weiterempfehlen kann. Noch ist die Liste nicht vollständig, da stapeln sich noch kleine Schätze rund um mich, die ich noch eintragen muss.

Natürlich freue ich mich auch auf Büchervorschläge von eurer Seite! 

http://www.geburtsweg.ch/doula-l%C3%A4deli-shop/b%C3%BCcher-und-medien/

Sonntag, 23. Februar 2014

Aus Alt mach Neu...


Wir wohnen in einem kleinen Knusperhäuschen mit einem grossen Garten. Doch die Grösse des Gartens liegt in keinem Verhältnis zu unserer Wohnfläche. Und so stellt das mich, die ich doch meistens von zu Hause aus arbeite, immer wieder vor neue Herausforderungen. 

So hatte ich bisher meine Näh-und Büroecke im Wohnzimmer. Was meinem Mann das eine oder andere graue Haar beschert hat. Mild ausgedrückt.



Nun haben wir aber  - husch husch - dieses Wochenende das ganze Haus auf den Kopf gestellt und ich muss sagen, ich bin zufrieden. Ich habe jetzt mein eigenes - zugegeben - winziges Atelier, aber immerhin kann ich mich hier nun austoben. 

Alle meine Schätze und Arbeitsmittel haben ihr neues Plätzli gefunden. Hier ein kleiner Einblick in meine Schatztruhe:

Rebozos - nützlich in fast jeder Situation
Meine Labels

Snaps - nützliche kleine Helfer
Bachblüten - meistern jede Krisensituation
Schöne Perlen für Blessingway-Rituale oder Stillketten
 
Öle für die Geburtsarbeit
Mittelalterbänder - mit denen habe ich ganz was Spezielles vor

Bänder, jeglicher Art.  

Übrigens brauche ich alleine 8 m Einfassband für einen Olilias Mei Tai.

Und zu guter Letzt, so siehts nun aus bei mir. 

Mein Lager :-)

 
Meine Nähecke... <3


Wie gefällt es euch? 

Montag, 17. Februar 2014

Blessing Way: ein Ritual für den Übergang in die Mutterrolle

Rituale und Traditionen hatten schon von je her ihren Platz im gesellschaftlichen Leben. Und zwar ganz egal, welcher Kultur oder Religion wir angehören. Denken wir dabei beispielsweise an unsere kirchlichen Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen, um nur die gängigsten zu nennen. 

Rituale sollen aber auch in jeder Familie Bedeutung haben. Sei es das gemeinsame Pizzabacken am Freitagabend oder das sonntägliche Kuscheln im Familienbett. Es sind die kleinen Dinge, die zählen, die uns Halt und Struktur im Alltag geben und uns nicht zuletzt miteinander verbinden. 

Zu anderen Zeiten oder an anderen Orten auf unserer Welt haben auch andere rituelle Zeremonien ihren Platz. Grund zum Feiern gaben schon immer neue Lebensabschnitte. Heute haben diese oft an Bedeutung verloren. So wird beispielsweise die erste Menstruation eines Mädchens kaum mehr wahrgenommen oder geschweige denn gefeiert.

Besondere Lebensabschnitte sind natürlich Schwangerschaft und Geburt. Aus dem Amerikanischen kennen wir sogenannte Baby Showers, wo der Geschenkesegen für Babys im Vordergrund steht. Doch immerhin ein Grund zum Feiern, sich nochmals mit den Freundinnen auszutauschen und zu freuen. 


Einen etwas anderen Weg gehen die Blessingway-Rituale, welche wir Doulas ausführen. Im Kreis von engen Freundinnen und weiblichen Familienangehörigen feiern wir den Übergang von der Rolle als Tochter in die Mutterrolle. Die Frauen geben ihre guten Wünsche weiter und freuen sich mit der werdenden Mutter auf die bevorstehende Geburt und geben ihr Kraft. Ganz besondere, aber in sich sehr einfache und stimmige Handlungen bestimmen den Ablauf dieser Rituale.


Blessing Ways sind sehr emotional, kraftvoll und ein ganz besonderer Moment im Leben einer Frau. 

Wer das gerne auch einmal erleben oder schenken möchte, der findet mehr  Infos auf meiner Seite:

http://www.geburtsweg.ch/aktuelles/veranstaltungen/ihr-fest/





 

Mittwoch, 12. Februar 2014

Hausgeburt? Hausgeburt!

Um es gleich vorweg zu nehmen. Ich denke nicht, dass eine Hausgeburt die einzig richtige Art ist um zu gebären. Ich habe schon schöne Geburten im Spital miterlebt und es gibt viele Gründe warum sich eine Frau gegen eine Hausgeburt entscheiden mag. 

Aber: ich finde unbedingt, dass  Hausgeburten wieder eine viel grössere Bedeutung haben sollen! Die Frauen sollen sich bewusst sein, dass sie eine Wahl haben. Nicht immer ist das Krankenhaus die beste Variante!

Wir haben das Glück, dass wir diese Möglichkeiten haben. Oder noch haben. Wenn ich in unser Nachbarland schaue, dann ist das nicht mehr selbstverständlich. Aber auch bei uns gibt es Kapazitätsgrenzen, so hatte eine Kollegin kürzlich schüli Probleme ein Hausgeburtshebamme zu finden, welche sie zu ihrem Geburtstermin in den Sommerferien betreuen kann.

Bestimmt braucht es ein gewisses Grundvertrauen in sich, in den  Lauf des Lebens, um sich für eine Hausgeburt zu entscheiden. Wahrscheinlich gerade auch, weil diese Art des Gebärens in unseren Breitengraden kaum mehr eine Bedeutung hat. Wenn einem aber bewusst wird, dass viele Komplikationen gerade wegen interventionsreichen Eingriffen in den Geburtsprozess entstehen, dann schaut man das Ganze vielleicht aus einem anderen Blickwinkel an. Hausgeburtshebammen nehmen auch nur Frauen mit komplikationslosen Schwangerschaften an und verlegen ins Spital, wenn sich während der Geburt Schwierigkeiten abzeichnen. Aber gewiss lässt sich nicht jeder Fall von negativem Ausgang vermeiden, ebenso wie dies auch im Spital der Fall sein kann oder an jedem Tag unseres Lebens. 

Einer der schönsten Gründe einfach daheim zu bleiben, ist schon mal die grundsätzliche Frage: wann soll ich denn nun in den Spital fahren? Werde ich vielleicht wieder heim geschickt? Diese Fragen stellen sich erst gar nicht. Man kann die Dinge ihren Gang nehmen lassen. Vielleicht braucht es die eine oder andere Kontrolle durch die Hebamme, um den Geburtsfortschritt zu beurteilen, aber ansonsten kann man sich im normalen, vertrauten Bereich aufhalten. Kein Gang im erotischen Krankenhausnachthemd über einen Gang zur nächsten Toilette (so geschehen bei mir ;-), immer darauf achtend, ob einem auch ja niemand sieht oder gar hört. Anstatt dutzende Male den Krankenhausgang hin-und herzulaufen, kann man auch noch einen Spaziergang im vertrauten Wald vor der Haustüre in Betracht ziehen. Wenn man Hunger hat, bietet der heimische Kühlschrank das übliche Verwöhnmenü. Da kann sich übrigens eine Doula auch als sehr nützlich erweisen :-) Die grösseren Kinder können bei der Geburt dabei sein, wenn das für die Eltern und die Kinder in Ordnung ist. Wenn es Mutter oder Kind aber zuviel wird, soll die Möglichkeit bestehen, dass sie das Geschehen verlassen können und gut betreut werden. 

Als Doula lerne ich auch die grösseren Kinder im Vorfeld  kennen. Mich interessiert, wo sie ihre Sachen haben, wo sie schlafen, was sie brauchen, was sie gerne essen und so weiter. So haben die Kinder einer Umfeld, dass sie kennen um sich und der Vater und ich können je nachdem Aufgaben übernehmen mit der Kinderbetreuung und uns abwechseln. Allerdings komme ich schon als Doula und nicht ausschiesslich als Babysitter, da sind die Kinder bei den Grosseltern, Paten oder einer anderen Bezugsperson besser aufgehoben.


Wenn das Baby ist, dann gibt es doch nichts Schöneres, als sich nach einer intensiven Kennenlernphase ins eigene Bett zu legen. Am nächsten Tag oder nach ein paar Stunden schaut die Hebamme wieder vorbei und die Doula kommt allenfalls ebenfalls, um die frischgebackenen Eltern zu verwöhnen. So kann der Vater sich auch ganz auf die neue Familiensituation einlassen und muss nicht alles Organisatorische selber managen. (Anmerkung: das Angebot für Unterstützung im Wochenbett unterscheidet sich  je nach Doula). 

Eine Hausgeburt: kann eine wunderbare Option sein! Es ist an uns Frauen, unsere Wünsche zu formulieren und die Hebammen brauchen unsere grösstmögliche Unterstützung, damit sie uns weiterhin so gut betreuen können. 

Dem Thema widmet sich auch der Film "Face of Birth", den wir anlässlich der GV des Verbandes Doula Schweiz am 22. März 2014 in Zürich zeigen. Hier gibts Infos!








Montag, 10. Februar 2014

Einfach sein

Einfach sein - das einfache Leben oder die Einfachheit.

Mich fasziniert alles was "einfach" ist. Aus Einfachheit schöpfe ich am meisten Kraft. Gerade vor zwei Wochen hat mich mein Leben wieder zur "Einfachheit" gezwungen. Ich hatte einen Hörsturz und musste das Signal meines Körpers ernst nehmen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Einfachheit gibt es für mich in vielen Formen. Das Leben als Ganzes möglichst einfach und bewusst halten. 


Was ich darunter verstehe: 

- barfuss durchs taunasse Gras laufen
- ein Stück frischgebackenes Brot mit sizilianischem Olivenöl
- mit meinen Töchtern in der Wiese liegen und die Wolken beobachten
- im Yoga mit "einfachen" Übungen ein besseres Körpergefühl und Entspannung
  erreichen
- mich an den Pflanzen freuen, welche die Erde durchbrechen und wachsen und
  gedeihen
- die Sonne, welche die Nebelschwaden durchbricht
- das Zwitschern der Vögel am Morgen, welche den nahenden Frühling 
  ankündigen
- alles was ich mit meinen Händen machen kann, sei es nähen, stricken oder 
  ähnliches. Wobei ich mich auch hier gerne an alte Traditionen halte oder    
  orientiere

Die Arbeit der Doulas besteht auch aus Einfachheit. Wir sind vorallem und hauptsächlich da. Es sind gar nicht die grossen Aktionen, welche zählen, sondern vielmehr Beständigkeit, Ruhe, die Muse zuzuhören, Anteil zu nehmen und Fragen zu beantworten. Die Nöte und Sorgen anderer ernst zu nehmen. Dazu brauche ich keine grosse Tasche mit Arbeitsmitteln. In meiner Doula-Tasche finden sich hauptsächlich Aromaöle, Tragetücher, Snacks zur Starkung, Lippenpomade, Socken und ähnliches. Alles, was während der Geburt von Nutzen sein kann. Ganz vieles in der Geburtsarbeit lässt sich mit einfachen Mitteln bewerkstelligen. Manchmal genügt ein Positionswechsel, der den Wehenschmerz wieder besser erträglich macht. 

Meine Beschäftigung gerade ist auch einfach: ich verstricke die Wolle, die hier so rumliegt zu Babylegs (Stulpen -> sehr nützliches Accessoire für Traglinge). Stricken ist für mich nahezu der Inbegriff von Geborgeinsein. Ich mag mich noch gut an meine Doula-Ausbildung erinnern: eine meiner Ausbildungskolleginnen hat gerne zwischendurch am Abend gestrickt. Ich weiss noch, wie wir im Aufenthaltsraum sassen und uns "Der erste Schrei" angesehen haben. Sie hat mit den Nadeln geklimpert, dass es eine Freude war. Und in mir wuchs das behagliche Gefühl von Zufriedenheit und Wärme. Ich glaube fast, sie wäre die ideale Doula für mich. :-)

Wie haltet ihr euer Leben einfach oder was bedeutet Einfachheit für euch?




Freitag, 7. Februar 2014

Geburtsplan

Eine Geburt kann man doch nicht planen? Da mutet die Vorstellung an einen Geburtsplan fast etwas grotesk an. 

Kann man doch! Vieles was auf einem zukommen kann, kann man sich im Vorfeld überlegen. Das muss gar nicht immer etwas Medizinisches sein, sondern ganz einfach die Frage, wie wollen wir unser Baby begrüssen? Welche Stimme soll es zuerst hören? Was soll es als erstes anziehen?

Doch auch vieles andere rund um die Geburt, lässt sich im Vorfeld überlegen. Was passiert im Falle eines Kaiserschnittes? Wie möchten wir dann vorgehen? Welche Möglichkeiten haben wir? 

Eine Doula bespricht all diese Punkte und noch viele mehr, mit den werdenden Eltern im Vorfeld. Was einem wichtig ist, ist ganz individuell und kann überhaupt nicht eins zu eins auf eine andere Geburt und andere Eltern übertragen werden. Und ganz bedeutend für uns ist es auch, dass nicht die eigenen Vorlieben, Sorgen, Ängste und Wünsche auf die werdenden Eltern projeziert werden. 

Manchmal muss man auch leer schlucken. Beispielsweise passiert das unbewusst bei mir,  wenn es um primäres Abstillen noch im Gebärsaal geht. Aber: auch hier gibt es immer Gründe! Manchmal tauchen diese dann plötzlich im Gespräch auf und man kann Zweifel vielleicht zerstreuen. Aber es gibt auch Situationen, wo dies absolut verständlich ist. Frauen, mit einem Missbrauchshintergrund beispielsweise, betrachten dies vielleicht mit anderen Augen. Das ist dann auch der Moment, wo man die Situation dann möglicherweise als gegeben ansehen muss und alles tut, um die Mutter zu unterstützen und ihr den Weg zu erleichtern. 

Geburtsplan macht Sinn! Denn in Situationen, mit denen man sich auseinandersetzt und wo man - so gut es geht - doch noch eine Wahlmöglichkeit hat, helfen oft, dass man auch Geburten, bei denen vielleicht doch nicht alles ganz nach Wunsch lief, doch vielleicht etwas besser annehmen kann.