Montag, 10. Februar 2014

Einfach sein

Einfach sein - das einfache Leben oder die Einfachheit.

Mich fasziniert alles was "einfach" ist. Aus Einfachheit schöpfe ich am meisten Kraft. Gerade vor zwei Wochen hat mich mein Leben wieder zur "Einfachheit" gezwungen. Ich hatte einen Hörsturz und musste das Signal meines Körpers ernst nehmen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Einfachheit gibt es für mich in vielen Formen. Das Leben als Ganzes möglichst einfach und bewusst halten. 


Was ich darunter verstehe: 

- barfuss durchs taunasse Gras laufen
- ein Stück frischgebackenes Brot mit sizilianischem Olivenöl
- mit meinen Töchtern in der Wiese liegen und die Wolken beobachten
- im Yoga mit "einfachen" Übungen ein besseres Körpergefühl und Entspannung
  erreichen
- mich an den Pflanzen freuen, welche die Erde durchbrechen und wachsen und
  gedeihen
- die Sonne, welche die Nebelschwaden durchbricht
- das Zwitschern der Vögel am Morgen, welche den nahenden Frühling 
  ankündigen
- alles was ich mit meinen Händen machen kann, sei es nähen, stricken oder 
  ähnliches. Wobei ich mich auch hier gerne an alte Traditionen halte oder    
  orientiere

Die Arbeit der Doulas besteht auch aus Einfachheit. Wir sind vorallem und hauptsächlich da. Es sind gar nicht die grossen Aktionen, welche zählen, sondern vielmehr Beständigkeit, Ruhe, die Muse zuzuhören, Anteil zu nehmen und Fragen zu beantworten. Die Nöte und Sorgen anderer ernst zu nehmen. Dazu brauche ich keine grosse Tasche mit Arbeitsmitteln. In meiner Doula-Tasche finden sich hauptsächlich Aromaöle, Tragetücher, Snacks zur Starkung, Lippenpomade, Socken und ähnliches. Alles, was während der Geburt von Nutzen sein kann. Ganz vieles in der Geburtsarbeit lässt sich mit einfachen Mitteln bewerkstelligen. Manchmal genügt ein Positionswechsel, der den Wehenschmerz wieder besser erträglich macht. 

Meine Beschäftigung gerade ist auch einfach: ich verstricke die Wolle, die hier so rumliegt zu Babylegs (Stulpen -> sehr nützliches Accessoire für Traglinge). Stricken ist für mich nahezu der Inbegriff von Geborgeinsein. Ich mag mich noch gut an meine Doula-Ausbildung erinnern: eine meiner Ausbildungskolleginnen hat gerne zwischendurch am Abend gestrickt. Ich weiss noch, wie wir im Aufenthaltsraum sassen und uns "Der erste Schrei" angesehen haben. Sie hat mit den Nadeln geklimpert, dass es eine Freude war. Und in mir wuchs das behagliche Gefühl von Zufriedenheit und Wärme. Ich glaube fast, sie wäre die ideale Doula für mich. :-)

Wie haltet ihr euer Leben einfach oder was bedeutet Einfachheit für euch?




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen