Freitag, 7. Februar 2014

Geburtsplan

Eine Geburt kann man doch nicht planen? Da mutet die Vorstellung an einen Geburtsplan fast etwas grotesk an. 

Kann man doch! Vieles was auf einem zukommen kann, kann man sich im Vorfeld überlegen. Das muss gar nicht immer etwas Medizinisches sein, sondern ganz einfach die Frage, wie wollen wir unser Baby begrüssen? Welche Stimme soll es zuerst hören? Was soll es als erstes anziehen?

Doch auch vieles andere rund um die Geburt, lässt sich im Vorfeld überlegen. Was passiert im Falle eines Kaiserschnittes? Wie möchten wir dann vorgehen? Welche Möglichkeiten haben wir? 

Eine Doula bespricht all diese Punkte und noch viele mehr, mit den werdenden Eltern im Vorfeld. Was einem wichtig ist, ist ganz individuell und kann überhaupt nicht eins zu eins auf eine andere Geburt und andere Eltern übertragen werden. Und ganz bedeutend für uns ist es auch, dass nicht die eigenen Vorlieben, Sorgen, Ängste und Wünsche auf die werdenden Eltern projeziert werden. 

Manchmal muss man auch leer schlucken. Beispielsweise passiert das unbewusst bei mir,  wenn es um primäres Abstillen noch im Gebärsaal geht. Aber: auch hier gibt es immer Gründe! Manchmal tauchen diese dann plötzlich im Gespräch auf und man kann Zweifel vielleicht zerstreuen. Aber es gibt auch Situationen, wo dies absolut verständlich ist. Frauen, mit einem Missbrauchshintergrund beispielsweise, betrachten dies vielleicht mit anderen Augen. Das ist dann auch der Moment, wo man die Situation dann möglicherweise als gegeben ansehen muss und alles tut, um die Mutter zu unterstützen und ihr den Weg zu erleichtern. 

Geburtsplan macht Sinn! Denn in Situationen, mit denen man sich auseinandersetzt und wo man - so gut es geht - doch noch eine Wahlmöglichkeit hat, helfen oft, dass man auch Geburten, bei denen vielleicht doch nicht alles ganz nach Wunsch lief, doch vielleicht etwas besser annehmen kann.


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